Lesemonat – AUGUST
Und schon wieder ist ein Monat vorbei – die Zeit rinnt mir gerade regelrecht durch die Hände. Gefühlt war gestern doch noch Anfang des Jahres. Aber so viel zu meiner zeitlichen Empfindung – kommen wir mal zu meinen gelesenen Büchern. Im August habe ich insgesamt sechs Bücher (2027 Seiten) beenden können. Und so viel vorab: Da haben definitiv einige Bücher das Potential, eins meiner Jahreshighlights werden zu können! Aber seht selbst:
Normale Menschen – Sally Rooney
Daisy Jones & The Six – Taylor Jenkins Reid
Long Bright River – Liz Moore
Writers & Lovers – Lily King
Insel – Ragnar Jónasson
Muldental – Daniela Krien
Begonnen habe ich meinen Lesemonat August mit „Writers & Lovers“ von Lily King. Bereits in meinem Herzensbücher Beitrag bin ich näher darauf eingegangen, warum mir „Writers & Lovers“ so außerordentlich gut gefallen hat. Kurz und knapp: Die Liebe zur Literatur die King in ihrem Roman beschreibt, ist so dermaßen greifbar, dass man sie regelrecht fühlen kann. Besonders für Schreiberlinge und Leser*innen ist dieses Buch besonders, denn die Emotionen, die King hierin transportiert, haben wohl viele von uns schon so oder so ähnlich erlebt.
Nachdem mich bereits im Juni der erste Teil der Hulda-Trilogie begeistern konnte, wollte ich auch den zweiten Teil „Insel“ lesen. Die ersten 100 Seiten gefielen mir sehr – der Einstieg in die Handlung war spannungsgeladen, auch oder besonders weil Hulda in diesem Teil des Buches kaum eine Rolle spielt – was für mich allerdings nicht negativ behaftet ist. Vielmehr ging es mir bei „Insel“ so, dass ich ab dem Moment, an dem Hulda Teil der Handlung wurde, gelangweilt war und nicht so recht voran kam. Ich werde mit der Figur Hulda einfach nicht warm. Trotzdem möchte ich den finalen Teil der Trilogie lesen – ich bin neugierig, wie Ragnar Jónasson seine Buchreihe beenden wird.
„Daisy Jones & The Six“ war in den letzten Wochen auf #bookstagram so dermaßen präsent, dass man kaum an dem Roman vorbeikam. Natürlich musste auch ich es lesen. Ähnlich zu vielen anderen hat es auch mir sehr gefallen. Der Schreibstil, dem ich anfangs kurz skeptisch gegenüberstand, gibt der Handlung eine besondere Tiefe. Statt eines personalen oder auktorialen Erzählers dürfen vielmehr die einzelnen Bandmitglieder die Eckpunkte ihrer Bandgeschichte erzählen. Dabei entstehen verschiedene Perspektiven, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise die Probleme beleuchten.
„Daisy Jones & The Six“ ist ein Buch, dass seine Leser*innen mit in die 70er nimmt und das Lebensgefühl der damaligen Zeit transportiert. Gerne mehr davon!
Ein besonderes Highlight stellte für mich „Long Bright River“ von Liz Moore dar. Die Thematik, die Moore für ihren Roman gewählt hat, ist aktueller denn je, denn nicht nur in Moores Roman ist Drogensucht ein zentrales Thema, sondern auch im politischen Amerika. Ähnlich zur Handlung nimmt die Todesrate an Drogensüchtigen in den USA immens zu. Die Probleme, die damit einhergehen, versucht Liz Moore in „Long Bright River“ aus Sicht einer Polizistin aufzuarbeiten. Das Besondere ist hierbei, dass Mickeys Schwester ebenfalls drogensüchtig ist und wir als Leser*in somit erfahren können, was dies mit Familien anrichten kann. Zum Handlungsstrang der Drogensucht in Amerika paart sich ein weiterer: Ein Serienmörder der drogenabhängige Prostituierte tötet.
Ein wirklich gelungener Roman, den ich euch gerne ans Herz legen möchte.
Lange ist her, dass ich etwas von Daniela Krien gelesen habe. Zwar liegt „Muldental“ jetzt schon einige Wochen hier herum, aber bisher war es einfach noch nicht der richtige Moment dafür. Im August sollte es endlich so weit sein und ich muss wieder einmal sagen, dass mich Krien nicht enttäuschen kann. Nach „Die Liebe im Ernstfall“ und „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ beschäftigt sich Krien auch in „Muldental“ mit der DDR und ihrem Erbe. Statt sich jedoch auf einzelne Protagonist*innen zu konzentrieren, sind in „Muldental“ verschiedene Erzählungen zu finden, die zum Teil von denselben Figuren handeln. Sehr lesenswert, denn Krien kann mich jedes Mal auf neue mit ihren Charakteren und der Handlung überzeugen.
Am Sonntag machte ich es mir bei sehr herbstlichem Wetter mit „Normale Menschen“ von Sally Rooney auf der Couch gemütlich. Diesem Buch fiebere ich schon seit Wochen entgegen.
In „Normale Menschen“ erleben wir eine unberechenbare Liebe zwischen den Protagonisten Marianne und Connell. Was zunächst als heimliche Affäre in der Schule beginnt, entwickelt sich langfristig zu einer turbulenten On-Off-Beziehung. Die Aussage des Textes mochte ich besonders gerne: Obwohl die Liebe der beiden außergewöhnlich und unberechenbar scheint, zeigt uns Rooney als Leser*innen jedoch deutlich, dass Liebe eben auch loslassen bedeutet. Mich konnte „Normale Menschen“ sehr in seinen Bann ziehen – vielleicht ist es ja auch etwas für dich.
Übrigens: Zu „Normale Menschen“ gibt es eine Miniserie – zwar ist noch kein Starttermin für Deutschland bekannt, aber da wird bestimmt bald was kommen.
Diese Bücher nehme ich mit in den nächsten Monat…
… Der Distelfink – Donna Tartt: Ja ihr lest richtig. „Der Distelfink“ – immer noch. Aber im September sollte es endlich soweit sein! Lese aber jetzt ja auch „erst“ rund 5 Monate daran.
…Sex & Vanity – Kevin Kwan: „Sex & Vanity“ hat mich überraschend im August erreicht. Bisher habe ich nur kurz reingelesen – es konnte mich leider noch nicht so fesseln, dass ich es sofort hätte weiterlesen wollen.
…Herzklappen von Johnson & Johnson – Valerie Fritsch: Auch in Valerie Fritschs Roman habe ich kurz reingelesen – musste allerdings recht schnell feststellen, dass es dafür einfach nicht die richtige Zeit ist. Sobald meine Konzentrationsfähigkeit aber wieder auf ihrem Normalzustand ist, möchte ich es unbedingt noch einmal versuchen.
…Allegro Pastell – Leif Randt: Auch in „Allegro Pastell“ habe ich kurz reingelesen und ich muss gestehen, dass mich die Protagonist*innen so genervt haben, dass ich erstmal eine Pause brauche. Mal schauen, wann ich da nochmal weiterlesen werde.
Das war mein Lesemonat AUGUST. Mir war zwar klar, dass ich viele Bücher gelesen habe, die mich überzeugen konnten, aber ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass dieser Monat so viele Highlights beinhaltet. Es wäre aktuell kaum möglich, mich für eins festzulegen. Diesen Monat waren jede Menge Bücher dabei, die ihr euch unbedingt näher anschauen solltet.
Eure Isa.
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