Belletristik,  Rezension

Rezension | Liebe ist gewaltig – Claudia Schumacher

TW: häusliche Gewalt

Was macht es mit einem Menschen, wenn er von klein auf mit häuslicher Gewalt konfrontiert wird. Welche Auswirkungen haben diese Erfahrungen auf das spätere Leben? 
In „Liebe ist gewaltig“ nimmt sich Claudia Schumacher eben dieser Thematik an. 


Liebe ist gewaltig
von Claudia Schumacher
erschienen im dtv Verlag
Hardcover (22€) | E-Book (18,99€)
376 Seiten


Juli, die Protagonistin des Romans, wird zunächst nur Zeugin der gewaltvollen Taten ihres Vaters. Bis zu dem Tag, an dem sie die Gewalt ihres Vaters am eigenen Leib spüren muss. Die physische und psychische Gewalt, die sie jahrelang in ihrem Elternhaus ertragen hat, hinterlassen auch in ihrem späteren Leben Spuren. So begleiten wir Juli in „Liebe ist gewaltig“ in drei Episoden: Als Jugendliche, als Studentin und später in ihren Dreißigern. Dabei zeigt sich immer wieder, wie schwer es ist, aus altbekannten Mustern auszubrechen und welche – sichtbaren und unsichtbaren – Narben Gewalt hinterlassen können. 

Die Art und Weise, wie die Gewalt Juli verändert, wird nicht nur das Erzählte greifbar. Auch oder besonders durch die stilistische Art des Erzählens erlangt die Protagonistin an Tiefe. Ein Aspekt, den ich an „Liebe ist gewaltig“ besonders mochte.

Besonders zwischen dem 2. und 3. Abschnitt hatte ich etwas zu kämpfen und wollte schon kritisieren, dass mir die Handlung jetzt zu einfach zu abgedroschen wirkt. Doch mit dem finalen Wendepunkt konnte mich Claudia Schumacher überzeugen. „Liebe ist gewaltig“ ist nicht nur thematisch ein wichtiges Buch, sondern kann auch stilistisch überzeugen. 

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