Sonne, Strand & Meer – ein perfektes Duo für die heißen Temperaturen
Der Sommer ist zwar schon fast wieder vorüber, aber vielleicht möchtet ihr die heißen Tage nutzen, um noch einmal in Sommerlektüren abzutauchen. Dann habe ich etwas für euch: Eine Nordseeinsel; zwei Frauen, die schon lange Teil des jeweiligen Lebens sind und beide unabhängig voneinander ihr aktuelles Leben hinterfragen. All das findet ihr in Meike Werkmeisters Büchern. In „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ begleiten wir Anni auf ihrem Weg zu sich selbst und lernen gleichzeitig die Protagonistin aus „Über dem Meer tanzt das Licht“ kennen. Auch Marias Leben scheint aus den Fugen geraten zu sein. Doch worum geht es in den beiden Büchern?
STERNE SIEHT MAN NUR IM DUNKELN
Über „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ schrieb ich letztes Jahr:
„„Sterne sieht man nur im Dunkeln“ von Meike Werkmeister lädt zum Träumen ein. Ihre Naturbeschreibungen zogen mich regelrecht in ihren Bann. Ich konnte den Geruch vom Meer riechen, das Schreien der Möwen hören und sogar die Sonne auf meiner Haut spüren. Aber Achtung! Die Gefahr ist groß, dass man sich auf Reiseseiten wiederfindet und kurz davor steht, einen Urlaub an der Nordsee zu buchen. Ich hab euch gewarnt!“
Auch mit mehr als einem Jahr Abstand würde ich diese Aussage jederzeit wieder unterschreiben und sogar auf Werkmeisters neuester Roman ausweiten. Die Art wie Meike Werkmeister schreibt, zieht einen regelrecht in den Bann und die Handlung – eine junge Frau, die sich fragt, ob das schon alles in ihrem Leben gewesen sein soll und ob sie nun bereit ist, sesshaft zu werden – ist regelrecht aus dem Leben gegriffen. Viele können sich wohl in die Situation und die Gefühlslage von Anni hineinversetzen, was das Buch zusätzlich emotionalisiert und zu einem Pageturner macht.
ÜBER DEM MEER TANZT DAS LICHT
Auch „Über dem Meer tanzt das Licht“ ist ein regelrechter Pageturner – gekonnte Plottwist, Charakterentwicklungen und intensive Naturbeschreibungen machen den Roman zu dem perfekten Buch für die andauernden heißen Temperaturen. Die Protagonistin – Maria – des Romans war mir in „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ recht unsympathisch – ich kann nicht mal wirklich sagen warum. Deshalb war ich anfangs etwas stutzig, als ich den Klappentext gelesen habe. Aber schon nach wenigen Seiten musste ich meine Vorurteile über den Haufen werfen und mir selbst eingestehen, dass ich viel zu voreilig geurteilt habe, denn die Gründe, warum Maria zunächst recht egoistisch wirken, arbeitet die Autorin innerhalb des Romans heraus. Besonders ihre emotionale Situation (ich möchte jetzt hier bewusst nicht näher darauf eingehen, da es euch „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ Spoilern könnten) hat die Handlung vorangebracht und eine gewisse Spannung aufgebaut.
Mich haben Meike Werkmeisters Bücher unterhalten – genau das Richtige für den Sommer und vielleicht auch etwas für euch. Ein Punkt, den ich an Werkmeisters Roman besonders gerne mag – die Charakterentwicklungen ihrer Figuren. Gepaart mit ihren Charakteren sticht immer wieder ihre Art die Landschaft zu beschreiben heraus – man fühlt sich regelrecht an die Nordsee katapultiert – spürt den Sand zwischen den Zehen. Perfekt, um aus den eigenen Wänden zu fliehen und sich an einen anderen Ort zu träumen.