Lesemonat – MAI
Dieses Mal habe ich es pünktlich geschafft. Mein Lesemonat erscheint tatsächlich zu Beginn des neuen Monats – eventuell bin ich grade etwas stolz auf mich (den für April reiche ich demnächst noch nach). Der Mai lief erstaunlich gut, denn insgesamt habe ich sechs Bücher (1808 Seiten) gelesen. Neben altbekannten Genre habe ich auch endlich mal wieder zu einem frühgeliebten gegriffen: Fantasy!
Untenrum frei – Margarete Stokowski
Offene See – Benjamin Myers (Rezension)
Schimmer – Anna Teufel
Über dem Meer tanzt das Licht – Meike Werkmeister
Ein Wochenende – Charlotte Wood (Rezension)
Elfenthron – Holly Black
Mein erstes beendetes Buch im Mai war „Untenrum frei“ von Margarete Stokowski. Auf Instagram habe ich in einem kurzen Beitrag schon meine Gefühle zu dem Buch niedergeschrieben. „Untenrum frei“ würde ich sehr gerne all jenen jungen Frauen in die Hand drücken, die gerade mitten in der Pubertät stecken – mir hätte es damals wohl sehr geholfen, denn Stokowski führt Situationen auf, die wohl viele Frauen erlebt habe, aber eben häufig nicht wussten, dass es vielen anderen Frauen ebenfalls so ergeht. Ein wichtiges feministisches Buch, das ich euch ans Herz legen möchte!
Direkt danach ging es mit „Offene See“ von Benjamin Myers weiter. Ich hatte das große Glück, dass ich bei der Aktion #thepassionweshare vom Dumont Verlag teilnehmen durfte. Mit meiner Tandempartnerin las ich „Offene See“ im Mai gemeinsam und ich muss gestehen, dass ich anfangs große Probleme hatte, in die Handlung hineinzukommen. Der Protagonist Robert und die viel zu geschwollene Sprache schienen mir das Buch zu vermiesen, denn die ursprüngliche Idee des Plots gefiel mir ausgesprochen gut. Die Figur Dulcie hat mir jedoch den Roman gerettet. Ihre offene und herzliche Art hat mich regelrecht an das Buch gefesselt.
In Zeiten von Corona haben es Neuerscheinungen besonders schwer. Was dies für Selfpublisher*innen bedeutet, kann man sich kaum vorstellen. Die Autorin von „Schimmer“ hatte mich vor kurzem angeschrieben, ob ich nicht Lust hätte, ihr Buch zu lesen – Selfpublisher*innen unterstütze ich immer gerne, weswegen dies für mich gar nicht zur Debatte stand. Und was soll ich sagen: Ich liebe die Art, wie Anna Teufel schreibt. Ihr Schreibstil ist eine Wucht – sehr emotional, sehr literarisch. Auch die Inhalte der einzelnen Geschichten gingen mir zum Teil sehr nahe. Wenn ihr Poetry Slam mögt, dann seid ihr bei „Schimmer“ an der richtigen Adresse.
Letztes Jahr zur selben Zeit habe ich erstmals etwas von Meike Werkmeister gelesen. Nun ist ihr neuer Roman „Über dem Meer tanzt das Licht“ erschienen, in dem sie uns wieder auf die Insel Norderney entführt. Wie auch schon ihr erstes Buch hat mich dieses wieder einmal sehr überzeugt. Ich mag Werkmeisters Charakterentwicklungen, ihre Art zu schreiben und besonders die Art, wie sie die Natur in ihren Büchern integriert. Das Meer ist allgegenwärtig und der Wunsch, sofort ans Meer zu fahren, wird immer größer. Ein schönes (Liebes-)Roman für den Sommer.
Im Mai kam auch Überraschungspost an: „Ein Wochenende“ von Charlotte Wood aus dem Kein und Aber Verlag. Als ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich sofort damit starten. Letztendlich musste ich allerdings feststellen, dass es mir literarisch sehr gefallen hat, denn Woods konstruiert faszinierende Charaktere, die durch Rückblenden an Tiefe gewinnen. Doch das Alter der Protagonistinnen – alle sind ca. 70 Jahre – und die Probleme, mit denen sie sich auseinandersetzen mussten, war für mich nicht greifbar. Ich würde sogar behaupten, dass ich dafür schlicht zu jung bin, denn die Ängste und Wünsche sind mir aktuell schlicht fremd. Ein gutes Buch, dass aber wohl nicht für jeden geeignet sein wird.
Lange ist es her, dass ich ein Fantasybuch in die Hand genommen haben. Im Mai ist allerdings „Elfenthron“ – der letzte Teil der Elfenkrone-Trilogie – von Holly Black erschienen und natürlich musste ich es sofort lesen. Prinzipiell mag ich den Abschluss der Trilogie – er ist schlüssig und verständlich. Allerdings wird „Elfenthron“ wohl nicht mein Lieblingsbuch der Reihen. Dies liegt daran, dass es zum Teil zu übertrieben war und die typischen Überraschungseffekte gefehlt haben. Die unvorhersehbaren Plottwist haben hier zum Teil gefehlt, sodass die Handlung im Ganzen doch recht vorhersehbar war.
Diese Bücher begleiten mich in den Juni…
… Der Distelfink – Donna Tartt: Mit „Der Distelfink“ bin ich in den Mai gestartet. Zwischenzeitlich ging mir etwas die Puste aus – ich musste einfach mal wieder ein Erfolgserlebnis haben. Deswegen ist es etwas hinten hinuntergefallen, aber das soll sich im Juni bzw. spätestens im Juli mit dem #dickebüchercamp ändern.
…Unsichtbare Frauen – Caroline Criado-Perez: Ein Buch, dass mich schon sehr lange begleitet, aber irgendwie ist meine Lust auf Sachbücher gerade so gering, dass es wohl noch etwas warten muss.
…Miracle Creek – Angie Kim: Zu Beginn der Corona-Krise angefangen – irgendwie war es damals allerdings nicht das Richtige. So langsam müsste ich es wirklich mal beenden.
So viel zu meinem Lesemonat. Wie war denn eurer? 🙂
Eure Isa.
One Comment
Zeilentänzerin
Schön, dass dein Lesemonat Mai schon online ist =) Meiner kommt wohl erst am Donnerstag. Bis auf „Elfenthron“ finde ich all deine gelesenen Bücher sehr spannend und bin neugierig geworden. Auf deine Rezension zum „Distelfink“ bin ich schon sehr gespannt.
Komm gut durch die Woche,
Zeilentänzerin