Rezension | Das Glück riecht nach Sommer – Meike Werkmeister
Nach drei bisher sehr erfolgreichen Romanen, ist nun kürzlich Meike Werkmeisters neuestes Werk erschienen: „Das Glück riecht nach Sommer“. Falls ihr wieder eine ruhige, entspannende Geschichte an der Nordsee erwartet, dann wird Meike Werkmeister euch überraschen.
Das Glück riecht nach Sommer
von Meike Werkmeister
erschienen bei Goldmann
Taschenbuch (11€) | E-Book (9,99€)
464 Seiten
In „Das Glück riecht nach Sommer“ nimmt uns Meike Werkmeister diesmal nicht mit an die Nordsee, sondern in ihre eigene Heimat: Hamburg. Auch hierbei schreibt sie wieder so szenisch, dass die Fleets, die Schrebergärten und Hamburg als Ganzes vor dem eigenen Auge auftaucht. Besonders dann, wenn man selbst schon in Hamburg war und die einzelnen Orte bereits besuchen durfte.
Ina – wir kennen sie bereits aus „Der Wind singt unser Lied“ – bricht von heute auf morgen ihre Zelten in Husum ab. Sie möchte endlich ihren Traum verwirklichen: In Hamburg einen Job in ihrer Traumklinik bekommen und eine neue Heimat finden. Doch was anfänglich als Idee schnell geboren war, stellt sie im Laufe der Handlung immer wieder vor neue Herausforderungen. Nicht nur Wohnungs- und Jobsuche erschweren ihr das Leben, sondern auch die Liebe, denn Ina findet sich schnell in einer Dreiecksbeziehung wieder.
Der Schauplatz, die Art des Schreibens von Werkmeister und auch die Konflikte rund um die Protagonistin Ina schienen auf den ersten Blick ziemlich vielversprechend. Allerdings war ich beim Beenden des Buches nicht vollends glücklich. Im Gegensatz zu den vorherigen Romanen hat mir eins gefehlt: „Das Glück riecht nach Sommer“ ist zwar wieder einmal ein Buch, in dem man sich verlieren, kurz den eigenen Alltag vergessen kann und die Seiten nur so dahinfliegen, aber letztendlich hat es mir an Tiefe gefehlt. Zu viele Zeitsprünge, die nicht immer als solche ersichtlich wurden. Es wirkte vielmehr so, als würde die Handlung ihren Faden verlieren, da Gedanken und Handlungen nicht bis zuletzt durchgezogen werden. Das hat bei mir bewirkt, dass ich zwar mit Ina mitfühlen konnte, jedoch ihre einzelnen Entscheidungen nicht so richtig greifbar waren bzw. zum Teil zu schnell die Meinung geändert wurde. Dadurch konnte ich bis zuletzt auch nicht sagen, für welchen der beiden Männer sie sich entscheiden wird oder ob sie am Ende ihren Weg alleine bestreiten wird (auch die finale Auflösung empfand ich als irritierend). Aber nicht nur Inas Konflikte waren zum Teil zu schwammig, sondern auch die der Nebenfiguren wurden zum Teil nur schemenhaft angedeutet und nicht in voller Konsequenz ausgearbeitet, wodurch manche Entscheidungen recht willkürlich getroffen wurden (so zumindest mein Eindruck).
Für mich konnte „Das Glück riecht nach Sommer“ nicht ganz an Meike Werkmeisters vorherigen Romane anschließen. Ich hatte zwar gute Lesestunden und habe mich so gefühlt, als würde ich gerade selbst meinen Sommer in Hamburg verbringen, doch an manchen Stellen hat es für mich diesmal nicht gereicht, um vollends überzeugt zu sein. Ich hoffe allerdings, dass im kommende Jahr ein neuer Roman von ihr erscheint – so richtig trennen möchte ich mich nämlich nicht von den Nordsee-Storys.
Falls ihr Anni aus „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ vermisst, dann erscheint im September vermutlich genau das richtige Buch für euch: „Sterne glitzern auch im Schnee“ – ein vorweihnachtlicher Roman, mit altbekannten Gesichtern.
One Comment
Zeilentänzerin
Hallo Isa, das Buch kenne ich noch nicht, auch wenn ich von der Autorin immer mal wieder Bücher im Buchladen entdecke. Das Cover finde ich sehr ansprechend und das Buch konnte dich ja zumindest teilweise überzeugen =)
Liebe Grüße,
Zeilentänzerin