Lesemonat

Lesemonat – MÄRZ

Heute ist der 16. April – der März ist nun schon eine Weile vorbei – Zeit für den Lesemonat!
Aber wie ging es mir eigentlich im März?
Ich muss gestehen, dass mich Corona tatsächlich ein wenig aus der Bahn geworfen hat. Mir waren die ganzen Entwicklungen zu rasant. Gefühlt stündlich, wenn nicht sogar minütlich, kamen neuen Nachrichten und Hiobsbotschaft hinzu. Mir wurde es einfach zu viel. Zumal ich jede neue Nachricht wie ein Schwamm aufgesogen habe. Auf Bücher konzentrieren war kaum vorstellbar – ich sah mich schon am Ende des Monats ohne gelesenes Buch dastehen. Zum Glück kam es etwas anders. Ich begrenzte den Informationsfluss auf ein Minimum und konsumierte Nachrichten nur noch gezielt, sodass ich in der zweiten Hälfte des März einen regelrechten Aufschwung hatte, sodass ich nun auf vier gelesene Bücher (1613 Seiten) blicken kann.



Je tiefer das Wasser – Katja Apekina
Brauch Blau – Julia Malik
Der Gesang der Flusskrebse – Delia Owens
Die Vergessenen – Ellen Sandberg


Begonnen habe ich meinen Lesemonat März mit einem Book Blind Date. Als ich die Beschreibung gelesen hatte, musste ich sofort an „Long Bright River“ von Liz Moore denken, weshalb ich mich letztendlich auch für das Book Blind Date entschieden habe. Beim Auspacken kam dann jedoch die große Überraschung: Statt „Long Bright River“ blickte mir „Je tiefer das Wasser“ von Katya Apekina entgegen. Eine ähnlich düstere Handlung, die viel verspricht. Allerdings muss ich sagen, dass ich „Je tiefer das Wasser“ zwar wirklich mochte, aber mir die Handlung zum Teil zu surreal war: eine Mutter, die sich umbringen möchte; ein Vater, der nie über die Trennung hinweggekommen ist; und eine Tochter, die Gefühle für ihren Vater entwickelt, um ihn an sich zu binden. Gleichzeitig offenbart „Je tiefer das Wasser“ jedoch tiefe Charakterzüge – es lässt uns einen Blick hinter die Masken der Menschen riskieren. Ein Buch, das nicht jedem/R gefallen wird. Aber das ist, bei einer solchen Thematik, wohl seltenst der Versuch.

Direkt im Anschluss ging es mit „Brauch Blau“ von Julia Malik weiter. Nach einem sehr holprigen Start – ich wusste zwischenzeitlich nicht wer da grade spricht, wo die Person ist und was gerade passiert – fand ich irgendwann meinen Weg. Meine größte Schwierigkeit war jedoch die Sprache der Autorin. Der Anfang des Romans war sehr wirr. Es wirkte zeitweise so, als hätte die Autorin ihren eigenen roten Faden wiedergefunden, denn ab einem gewissen Punkt wurde ihre Raffinesse in „Brauch Blau“ offensichtlicher. Ihr sprachliches Können wurde deutlicher. Darauf möchte ich zeitnah in einer Rezension noch einmal genauer eingehen.

Zu „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens haben schon so viele ihre Meinung niedergeschrieben. Zunächst war ich dem Hype, der dieses Buch erfahren hat, kritisch gegenübergestellt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es wirklich so gut sein soll. Einige Monate später habe ich es nun auch endlich gelesen und ich muss sagen, es ist wirklich so gut!
Delia Owens überzeugt auf ganzer Länge mit ihren Charakterentwicklungen, ihrer Sprache und vor allem ihrer Naturbeschreibungen. Bevor ich euch hier jedoch wieder eine Lobeshymne niederschreibe – schaut gerne mal in meiner Rezension vorbei, da erläutere ich detailliert, warum mich „Der Gesang der Flusskrebse“ überzeugen konnte.

„Die Vergessenen“ von Ellen Sandberg liegt schon ziemlich lange auf meinem SUB – wohl mit eines der Ältesten. Tatsächlich hatte ich es vor einiger Zeit schon einmal begonnen zu lesen, aber aus unerfindlichen Gründen habe ich es zur Seite gelegt und schließlich abgebrochen. Dank eines Buddyreads konnte ich es nun endlich beenden. Obwohl „Die Vergessenen“ als Roman deklariert wird, sind einige kriminalistische Szenen zu finden, die oftmals etwas übertrieben oder zu gewollt wirken. Aber die Thematik (Kinder-Euthanasie) und vor allem die Art, wie Sandberg an dieses Thema herangeht, hat mich überzeugt. Neben Figuren in der Gegenwart fügt Sandberg immer mal wieder Sequenzen aus den Jahren des Nationalsozialismus ein. Spannend und zugleich erschreckend zu lesen.
Ich hätte „Die Vergessenen“ definitiv früher von meinem SUB befreien sollen!

Mal schauen, wie sich der April weiterentwickelt. Aktuell bin ich an Buch Nummer 4 und wir haben gerade erst die Hälfte des Monats herum. Da ist also noch Luft nach oben.

Eure Isa.

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