Belletristik,  Rezension

Drei Wünsche – Laura Karasek

Lange Zeit schlich ich immer mal wieder um „Drei Wünsche“ von Laura Karasek herum. Ich war neugierig, ich wusste, dass ich es gerne lesen möchte, doch es schien nie der richtige Augenblick zu sein – bis jetzt! „Drei Wünsche“ ist mein erstes beendetes Buch im neuen Jahr und ich möchte euch kurz niederschreiben, wie es mir gefallen hat.


Allgemeine Infos zu Buch

Titel: Drei Wünsche
Autorin: Laura Karasek
Seitenzahl: 365 
Verlag: Eichborn 
Preis: Hardcover (20€), E-Book (14,99€)

Zum Inhalt

Drei Frauen um die dreißig. Drei ganz unterschiedliche Leben. Ein und dasselbe Gefühl: genau jetzt die Weichen für ihr Lebensglück stellen zu müssen. Rebecca schwankt zwischen Karriere und Kinderwunsch, Maxie setzt für eine leidenschaftliche Affäre alles aufs Spiel, und Helena erhält zwei Nachrichten, die ihr schmerzhaft bewusst machen, dass es Dinge gibt, auf die wir keinen Einfluss haben. Selbsterfüllung und Familie, Lust und Liebe, Abschied und Neubeginn – all das liegt so nahe beieinander und doch so weit voneinander entfernt. Wofür soll man kämpfen in einer Welt, in der vermeintlich alles möglich ist? Mitreißend und schonungslos schreibt Laura Karasek über die Abgründe zwischenmenschlicher Beziehungen, über Töchter und Väter, über Macht, Sex, Trauer und Glück. In ihrer unnachahmlich klaren Sprache verdichtet sie dabei ganze Leben zu einem Kaleidoskop all der widerstreitenden Gefühle, die jeder von uns in sich trägt.
Ein Roman über die Gefühlswelten moderner junger Frauen, über große Entscheidungen, über Hoffnung und Ängste und die Suche nach dem, was wirklich zählt im Leben. Vor allem aber: Ein Roman über die Liebe – in all ihren schönen, traurigen, seltsamen Facetten.


Meine Meinung

In „Drei Wünsche“ lernen wir drei Frauen kennen, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Helena, Rebecca und Maxie. Wie der Titel schon erahnen lässt, haben alle drei einen ganz persönlichen Wunsch, den wir im Laufe der Handlung näher kennenlernen.
Obwohl ihre Leben und ihre Wünsche so unterschiedlich sind, lernen sich die Frauen bei einer Frauenärztin kennen – ihre Wege sollen sie von nun an gemeinsam meistern. Mit Helena, Rebecca und Maxie kreierte Laura Karasek drei Persönlichkeiten, die das Leben kaum besser hätte schreiben können. Dabei kämpfen sie augenscheinlich mit ganz unterschiedlichen Themen: Schwangerschaft, Ehebruch/Affäre, unerfüllter Kinderwunsch. Beim näheren Hinsehen wird jedoch deutlich, dass alle Drei ein gemeinsames Problem haben: die Gesellschaft und ihre Rolle als Frau innerhalb dessen. Laura Karasek versucht hierbei die Gefühle der Protagonistinnen einzufangen und an den Leser weiterzugeben. Eine Schwangerschaft gilt als Karrierekiller; der weibliche Part innerhalb der Affaire muss mit den Folgen leben, während der Mann sein Leben nahezu unbeschadet fortführen kann; ein unerfüllter Kinderwunsch kann zur sozialen Ausgrenzung führen. Diese Behauptungen lässt Karasek nicht unbegründet im Raum stehen. Sie zeigt, anhand ihrer Protagonistinnen, deutlich, dass Frauen oftmals nicht das Ausleben dürfen, was sie möchten.
Helena, Rebecca und Maxie versuchen aus dieser Welt auszubrechen, um ihr eigenes Glück, abseits der gesellschaftlichen Konventionen, zu finden.

Obwohl „Drei Wünsche“ zwischenzeitlich einige Längen aufwies (es hätte auch gut mit einigen Seiten weniger funktioniert), die meinen Lesefluss zwischenzeitlich sehr ausbremsten, gefiel es mir wirklich gut. Im Fokus steht für mich die Aussage des Textes. Zumal mich Laura Karaseks Roman nicht so recht loslässt – es zeigt wieder einmal, mit welchen Problemen wir uns auseinandersetzen müssen und es bis zur totalen Gleichberechtigung noch ein weiter Weg ist.

Klare Leseempfehlung!

Eure Isa.

5 Comments

  • Martina

    Das Buch hört sich fantastisch an! Ich bin gerade in einem sehr schwierigen Lebensabschnitt. Nachdem ich mein ganzes Leben lang sehr auf meine Karriere geachtet und sie an erste Stelle gesetzt habe, habe ich seit zwei Jahren den unbedingten Wunsch, ein Kind haben zu wollen. Es hat etwas gedauert, bis ich meinen Mann überzeugen konnte – aber seit nun einem Jahr versuchen wir ein Kind zu bekommen. Bisher leider ohne Erfolg. Allerdings bin ich nun schon 39 und es wird nicht einfacher. Ich habe Angst, dass ich zu lang gewartet habe. Ich habe nun auch schon einen Termin im Kinderwunschzentrum Wien. Ich hoffe man kann uns dort schnell helfen. Das Buch beschreibt in der Kurzfassung sehr gut, was ich gerade fühle. Zuerst hatte ich jahrelang das Gefühl mich als Frau in der Karrierewelt behaupten zu müssen und nun sitze ich hier – unglücklich, weil alle meine Freundinnen bereits Kinder haben, ich mich als Frau unkomplett fühle ohne Kind und es einfach nicht klappen will. Vielleicht kann mir die Geschichte der drei Frauen ja Mut machen, ich werde sie auf jeden Fall lesen.

    Alles Liebe
    Martina

    • Isa

      Liebe Martina,

      vielen Dank für deine ehrlichen und vor allem offenen Worte!
      Deine „Geschichte“ berührt mich wirklich sehr unt lässt mich betroffen zurück.
      Ich hoffe sehr, dass sich dein Wunsch – in welcher Form auch immer – erfüllen wird.
      Wenn du auf der Suche nach weiterer Literatur bist, die sich mit dem „unerfüllter Kinderwunsch“ beschäftigt, kann ich dir auch sehr „Was perfekt war“ von Colleen Hoover empfehen (schau mal hier – hab dazu auch mal eine Rezension zu geschrieben).

      Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!
      Isa

  • Janka

    Liebe Isa,

    ich stöbere gerade im Rahmen des #bloggernetzwerk durch deinen wunderbaren Blog. Auch wenn ich nicht zu jedem Beitrag etwas Mehrwert beitragen kann, weil mir viele Bücher gar nichts sagen, ist es dennoch super angenehm alles zu lesen. Ich mag deine Ansicht sehr! 🙂

    „Drei Wünsche“ habe ich noch nicht gelesen, aber ich habe gerade erst „Verspielte Jahre“ von Laura Karasek beendet und mich nach der Lektüre ein bisschen verloren gefühlt. Sprachlich unglaublich toll, kann ich mich auch jetzt noch nicht entscheiden, ob ich das Buch nun mag oder nicht, was hauptsächlich mit der Protagonistin zusammenhängt, die ich fürchterlich unsympathisch fand.
    Lustigerweise hat Laura Karasek unter ein Bild bei Instagram geschrieben, dass mir möglicherweise ihr neues Buch besser gefallen könnte und nach deiner Rezension zuschließen, könnte es sogar zutreffen. Ich werde jedenfalls doch keinen so großen Bogen um sie herum machen, wie ich es nach „Verspielte Jahre“ gedacht habe. 🙂

    Liebe Grüße,
    Janka

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