Lesemonat

Lesemonat – FEBRUAR

Wo ist nur die Zeit geblieben – eigentlich wollte ich den Beitrag bereits zu Beginn des Monats hochladen, doch nachdem mein Laptop kaputt gegangen war, blieb mein Blog schlicht weg auf der Strecke. Mittlerweile ist es Mitte März, ich habe einen neuen Laptop, d.h. es wird Zeit, den Februar Revue passieren zu lassen.
Dieses Jahr läuft es lesetechnisch nicht besonders gut: 2020 habe ich bisher sieben Bücher beendet; vier davon im Februar. Das macht insgesamt 1025 Seiten. Nicht sonderlich viel, aber das zieht sich momentan wohl scheinbar wie ein roter Faden durch meine Leseroutine. Mal schauen, wie es im März weitergeht (aktuell gar nicht gut), aber es folgen noch einige Tagen, bis der Monat zu Ende ist.



Lukas Rietzschel – Mit der Faust in die Welt schlagen

Leona Stahlmann – Der Defekt (Rezension)

Kübra Gümüşay – Sprache und Sein

Jasmin Schreiber – Marianengraben


Begonnen habe ich meinen Lesemonat mit Lukas Rietzschels Debütroman „Mit der Faust in die Welt schlagen“: eine Unilektüre, die mir zuvor zwar immer wieder über den Weg gelaufen ist, aber mich nicht so recht in seinen Bann ziehen konnte. So fiel mir schon das Lesen relativ schwer. Sprachlich ist Rietzschels Roman zwar nicht sonderlich anspruchsvoll, aber seine Art des Erzählers sagte mir einfach nicht zu. Auch in der angeschlossenen Seminardiskussion fiel auf, dass wir alle nicht so recht glücklich mit der Darstellung des Rechtsextremismus in den 90ern waren.
Meiner Meinung nach wurde „Mit der Faust in Die Welt schlagen“ völlig falsch beworben – für mich ist es definitiv kein Buch der Stunde. Dafür bleiben einfach zu viele grundlegende Fragen offen, die der Text hätte beantworten müssen, wenn er den Anspruch hatte, das Buch der Stunde zu werden.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten – die Sprache ist durchaus anspruchsvoll und ein reines Herunterlesen ist nahezu nicht möglich – gefiel mir „Der Defekt“ wirklich gut. Ich mochte die Art, wie Stahlmann ihre Figurenentwicklung konzipiert hat, wirklich sehr. Allerdings ist „Der Defekt“ kein Buch, dass ich jedem/r empfehlen kann – man muss es sich regelrecht erarbeiten, was sich letztendlich aber komplett auszahlt. Zudem ist das Thema (BDSM) nicht zwingend für jeden geeignet – hierbei solltet ihr jedoch nicht an eine Aufarbeitung alla „Shades of Grey“ denken, sondern Stahlmann geht offen und informativ an das Thema heran und geht dabei nicht auf die einzelnen Sexpraktiken ein, sondern versucht vielmehr die psychologischen Aspekte hervorzuheben.

Ganz ohne Sachbücher gehts in letzter Zeit nicht, weshalb ich im Februar zu „Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay griff. Nachdem ich die Vorschauen durchgeschaut hatte, war mir sofort klar, dass ich „Sprache und Sein“ haben muss. Die Sichtweise auf die Funktion von Sprache (besonders in unterschiedlichen kulturellen Kreisen) interessiert mich als Germanistin immer sehr. Gümüşay schreibt nicht nur über Sprache, sondern nutzt diese auch gekonnt. Selten markiere ich mir Textstellen in Büchern, aber hier konnte ich mir einfach nicht genug Textstellen markieren.
Ein wahrlich gutes Buch, dass die Funktion von Sprache und vor allem die Verantwortung, die damit einhergeht, darstellt und dabei gleichzeitig auf die sprachlichen Ausgrenzung von Minderheiten und Menschen mit Migrationshintergrund eingehen. Klare Leseempfehlung!

Beendet habe ich meinen Lesemonat mit Jasmin Schreibers Debütroman „Marianengraben“. Ein Roman über den Tod und den Weg hin zur Akzeptanz dessen. Obwohl mich Paula und ihre Geschichte sehr berührt haben, war mir die Handlung zum Teil zu oberflächlich – zu vorhersehbar. Trotzdem würde ich es nicht als schlecht bezeichnen, denn ich musste lachen und weinen und Jasmin Schreiber ist es gelungen ihr biologisches Wissen in ihrem Debüt so zu verpacken, dass man immer wieder Aha-Momente erleben darf.
Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass „Marianengraben“ vielen von euch gefallen könnten.

Wie war denn euer Lesemonat? Habt ihr tolle neue Bücher entdeckt, die ihr mir empfehlen könnt?

Eure Isa.

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